Statement der Jury
In den letzten 16 Jahren seit der Vergabe der ersten wienwood-Preise hat sich der Holzbau rasant entwickelt. Die Kombination verschiedener Holzbauweisen und Holzwerkstoffe erlaubt es längst, technisch und ökonomisch großvolumige und mehrgeschossige Bauten in Holz in der Stadt zu realisieren. Auch die Weiterentwicklung im Bereich der Vorfertigung sieht man den 56 eingereichten Bauten an. Sie alle weisen eine durchwegs hohe Ausführungsqualität auf und zeigen das gesamte Anwendungsspektrum des Holzbaus, vom temporären Möbel für den städtischen Raum über demontierbare Gewerbebauten bis hin zum stadtbildprägenden Hochhaus.
Diese Vielfalt spiegeln die besichtigten und prämierten Bauten gut wider. Sie zeigen auch, dass der Holzbau längst kein Fremdkörper mehr in der Stadt ist. Selbst der unter großem Kostendruck stehende kommunale Wohnbau kann in Holz in hoher Ausführungsqualität errichtet werden. Die atmosphärischen und haptischen Qualitäten des Holzbaus kommen besonders dort zum Vorschein, wo der Holzbau sichtbar belassen wurde. Diesem Potenzial von Holz wird in den besichtigten Schul- und Kindergartenbauten noch bei weitem zu wenig Bedeutung zugemessen. Wir wünschen uns hier mehr Mut zur Holzsichtigkeit, mehr Experimentierfreude und Vertrauen in die technologischen und pädagogischen Fähigkeiten des Holzbaus.
Jury
- Gabriele Kaiser (Architekturpublizistin und Juryvorsitzende)
- Sylvia Polleres (Holzforschung Austria)
- Klaudia Ruck (Winkler+Ruck Architekten ZT GmbH)
- Samuel Blumer (sblumer ZT GmbH)
- Gerhard Kast (Zimmermeister, Holzbau Kast)